convoltas in der NZZ am Sonntag - Thema PV-Auktion

Die erste Runde ist vorbei und nun steht die zweite vor der Tür. Von den geplanten 50MW erhielten in der ersten Auktion lediglich 35MW an Geboten den Zuschlag. Hier ist noch viel Luft nach oben.

Timofej Kasakow hat in der NZZ am Sonntag vom 23. April die aktuellen Herausforderungen dieses neuen Systems erklärt und erläutert, wo in unseren Augen noch Handlungsbedarf besteht.

Ein interessanter Einblick in unsere erste Mitwirkung bei der Auktion.
Wir bleiben gespannt, wie die nächste ablaufen wird.

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Hier der gesamte Beitrag als Fliesstext:

Der Bund hat ein neues Verfahren eingeführt. Gebäudebesitzer und Anlagenbauer üben Kritik.

Jürg Meier

Die Solarenergie wird für die Energiezukunft der Schweiz eine entscheidende Rolle spielen. Der Stromriese Axpo rechnet damit, dass sie bis 2050 gut 44% unseres Strombedarfs decken wird.

Mit dem Zubau harzt es jedoch. Anfang Jahr fand die erste Auktion für die Förderung von grossen Fotovoltaik-Anlagen etwa auf Lagerhäusern oder Fabrikgebäuden statt. Das gesteckte Ziel von 50 Megawatt (MW) Leistung wurde deutlich verfehlt. Es gab nur Zuschläge für 35 MW, also Stotternde Förderung für grosse Solaranlagen 30% weniger als angestrebt. Einer der Teilnehmer an der Auktion ist der Solaranlagenbauer Convoltas. Dessen Experte Timofej Kasakow sieht Schwächen im angewendeten Verfahren. So dürfen die Erbauer der geförderten Fotovoltaik-Anlagen ihren Strom nicht selbst nutzen, sondern müssen ihn ins Stromnetz einspeisen. Das ist grundsätzlich sinnvoll: Der Bund stellt dadurch sicher, dass nur solche Anlagen entstehen, die ohne Fördergelder nie gebaut worden wären.

Für Investoren entsteht laut Kasakow aber ein neues Risiko: Sie müssen ihren Strom gewinnbringend auf dem freien Markt losschlagen. Dies, indem sie ihn zum Beispiel an grosse Firmen liefern. Doch von Convoltas angefragte Grossverbraucher zeigten laut Kasakow kein Interesse. Selbst für Schweizer Verhältnisse grosse Anlagen waren ihnen zu klein und lieferten viel zu wenig Strom. «Investoren können das Risiko des Stromverkaufs darum nicht genügend absichern», warnt er.

Ein weiterer Grund, weshalb die erste Auktion laut Kasakow eher enttäuschend verlief, sind die Fristen: Ab dem Zuschlag hat man 18 Monate Zeit, um die Anlage zu realisieren. Ausserdem ist eine Kaution in der Höhe von 10% der gesprochenen Förderung zu hinterlegen. Investoren und Gebäudebesitzer müssen darum ein möglichst baureifes Projekt einreichen, was sehr aufwendig ist.

Um diese Probleme zu lösen, könnte laut Kasakow das Kriterium der Baureife gelockert werden. Eine Möglichkeit: Projektentwickler und Investoren erhalten die Zusicherung für die Förderung, bevor sie in die aufwendige Detailplanung einsteigen müssen. «So würden sich die Eigentümer von geeigneten Gebäuden viel eher davon überzeugen lassen, ein Projekt zu realisieren», sagt Kasakow.

Sollte sich ein Projekt wider Erwarten nicht umsetzen lassen, spricht laut Kasakow nichts dagegen, eine gesprochene Förderzusage zurückzugeben, ohne dass dabei die Anzahlung verlorengeht. «Der Bund erleidet dadurch ja keinen Schaden», sagt er.

Eine weitere Möglichkeit ist laut Kasakow das sogenannte Pooling: Mehrere Anlagen könnten so ihren Strom gemeinsam an einen Grosskunden verkaufen. «Wenn wir grössere Investoren wie zum Beispiel Pensionskassen an Bord holen wollen, müssen wir solche Lösungen einführen.» Nur so könnten diese das Risiko eines zu tiefen Strompreises abfedern.

Durchgeführt werden die Auktionen von Pronovo. Der Geschäftsleitungsvorsitzende Thomas Spaar sagt, die Vorgaben zur Baureife und zur Kaution seien essenziell. Sie stellten sicher, dass die projektierten Anlagen auch tatsächlich realisiert würden. «Sie sind damit eine wichtige Komponente der Fotovoltaik-Auktionen. » Für die Vermarktung des Stromes, etwa durch das Pooling mehrerer Anlagen, sei Pronovo nicht verantwortlich.

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