Auf dem Industrieareal Gulmmatt in Baar realisiert die convoltas AG für die Risi Immobilien AG die grösste Photovoltaikanlage des Kantons Zug. Nachfolgend lesen Sie den Bericht der Zuger Woche vom 05. November 2020. 

Risi Immobilien realisiert Rekordprojekt

05.11.2020 12:36

Grössten Photovoltaik-Anlage des Kantons Zug

Im Baarer Industriegebiet Gulmmatt wird der Bau der grössten Photovoltaik-Anlage des Kantons Zug umgesetzt. Hinter dem Bauvorhaben steht die Risi Immobilien AG.

Baar:  Die klimapolitischen Ziele hierzulande sind ambitioniert. Bis zum Jahr 2030 will das Land den Ausstoss von Treibhausgas im Vergleich zu 1990 halbieren. Diese Vorgabe gibt das Pariser Klimaabkommen vor, welches auch von der Schweiz ratifiziert wurde. Im August 2019 legte der Bundesrat noch eine Schippe drauf und verschärfte die Klimaziele. Denn bis ins Jahr 2050 soll die Schweiz unter dem Strich keine Treibhausgase mehr ausstossen.

7500 Quadratmeter 

Das sind grob skizziert, die von der Politik definierten Rahmenbedingen, welche die Unternehmer heute und in Zukunft bei ihren Entscheidungen bezüglich Energiemanagement nachhaltig beeinflussen werden. Angesichts dieser Vorgaben hat sich die Risi Immobilien AG, dazu entschlossen, im Industriebgebiet Gulmmatt in der Gemeinde Baar in Sachen erneuerbarer Energie ein Ausrufezeichen zu setzen. Denn die renommierte Baarer Unternehmung unter der Leitung des Unternehmers und SVP Kantonsrat Adrian Risi, baut eine grosse Photovoltaikanlage. Dieses Projekt lässt aufhorchen. Denn mit einer Fläche von 7500 Quadratmetern wird es die durchschnittlichen Masse eines Fussballfeldes übertreffen und die grösste Anlage ihrer Art im Kanton Zug darstellen. Was hat Risi zu diesem Schritt bewogen‘ Er sagt: «Zum einen bin ich davon überzeugt, dass wir die Technik nutzen müssen, die es uns erlaubt, Energie aus erneuerbaren Quellen zu generieren. Zum anderen sind wir als Immobilienunternehmung darauf angewiesen, dass es sich beim Projekt um ein rentables Investment handelt, und das wird es letztendlich auch sein.» Für den Bau sind 1,8 Millionen Franken budgetiert. Knapp einen Drittel davon werden durch Gelder der öffentlichen Hand alimentiert.

Nutzung für eigenen Betrieb

Die eigentliche Planung und die technische Umsetzung der Anlage liegt in den Händen der convoltas AG, einer ebenfalls in Baar domizilierte Firma. Die auf den Bau von Photovoltaik-Anlagen spezialisierten Ingenieure rechnen für das Projekt in Baar mit einer Leistung von 1500 kWp. Das heisst, die Solarpanels generieren im Durchschnitt eine Leistung, welche für die Versorgung von 330 Einfamilienhäuser ausreichen würde. Im Industriegebiet Gulmmatt wird die Energie jedoch von den dort ansässigen Betrieben genutzt. Dieser Energiebedarf entspricht in etwa 45 Prozent der Gesamtleistung der Anlage. Der Rest, also 55 Prozent, wird verkauft, indem der Strom ins allgemein zugängliche Netz eingespeist und verkauft wird.

Innovatives Denken

Adrian Risi, im Nebenamt auch Vorsitzender Infrastrukturausschuss Zuger Wirtschaftskammer, denkt aber bereits einen Schritt weiter. Auf dem Areal soll dereinst auch eine Wasserstofftankstelle gebaut werden. Das Industrieareal Gulmmatt beheimatet viel Bau-, Baunahe- und Logistikunternehmungen, die ihre Leistungen bei der Risi Service AG beziehen. Die Kunden von Risi werden ihre leichten und schweren Nutzfahrzeugen schon in naher Zukunft mit Wasserstoffaggregaten betreiben. Die Herstellung von Wasserstoff geht jedoch einher mit einem enormen Energieaufwand. Aus Sicht des Klimaschutzes macht das Ganze demnach nur Sinn, wenn die Produktion durch umweltschonende, erneuerbare Energie, im vorliegenden Fall mit Solarenergie, erfolgt. Dass Risi mit seinem Vorhaben nicht alleine dasteht, unterstreichen auch die Pläne von Airbus. Der Flugzeughersteller plant nämlich, bis ins Jahr 2035 die ersten, mit Wasserstoff betriebenen Jets, in Verkehr zu setzen. Soeben sind auch die ersten mit Wasserstoff betriebenen LKW in Verkehr gesetzt worden. «Wir sind überzeugt, dass wir mit den geplanten Projekten unsere Vorbildfunktion als seit Jahrzehnten ökologisch denkende Unternehmung ein weiteres wichtiges und zukunftsgerichtetes Zeichen setzen können», so Adrian Risi. PD